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Innovation und Tradition – Der Pflegeforschungskongress der HFPO

  • 19.01.2018

Jährlich findet während zwei Tagen in den Räumlichkeiten der Gesundheitlich-Sozialen Berufsfachschule GSBS ein intensiver Austausch unter den Studierenden der Höheren Fachschule Pflege Olten HFPO statt. Dieser zeigt das kulminierte Wissen, das sich alle im Verlauf einer intensiven Studienphase erarbeitet haben. Die erworbenen Kompetenzen werden dabei auf vielen Ebenen sichtbar. Im Anschluss an die Postersessions stehen während der Workshops nach der Präsentation die offenen, ehrlichen und äusserst persönlichen Erfahrungen der Studierenden im Zentrum der Diskussion. Einst entstanden aus einem Projekt in einer einzelnen Klasse, hat sich der Pflegeforschungskongress der HFPO zu einem etablierten Grossprojekt entwickelt.

 

Christoph Henzmann: Sehr geehrte Frau Schreier, am Mittwoch ging eine äusserst intensive Woche der Vorbereitung und Reflexion auf Seiten der Studierenden zu Ende. Was hat Sie in diesem Jahr besonders beeindruckt?

Elisabeth Schreier: Das Tolle am Forschungskongress ist jedes Jahr, dass die Studierenden alle Aspekte der Kompetenzdimensionen nach Rauner leben und beleuchten können. Und dass ihr Ergebnis eigentlich ein Konglomerat ihres gesamten bisherigen Lernprozesses darstellt. Das Lernen ist so vielfältig und sie können all das bisherig Erarbeitete einsetzen und erkennen, was sie in den letzten, fast drei Jahren, gelernt haben.

 

Nun ist dies bereits die 11. Durchführung, also eine Tradition an der Höheren Fachschule Pflege Olten. Welche Entwicklungen gab es während der letzten Jahre?

Unglaublich, der Kongress findet tatsächlich schon zum 11. Mal statt. Aus einer ersten Idee, den Studierenden das wissenschaftliche, prozesshafte und kritische Denken näher zu bringen, hat sich eine Institution gebildet. Im Laufe dieser elf Jahre ist einiges an Entwicklung passiert. Diese aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Viele Kolleginnen und Kollegen waren und sind daran beteiligt, damit es zu dem geworden ist, was es heute ist. Erwähnen möchte ich hier K. Gäumann, F. Somandin, P. Rieder, P. Zahnd und B. Rudin, denen auch mein herzlichster Dank gilt. Aber auch unserem Rektor D. Hofer möchte ich danken, der mich immer darin bestärkt hat, all die auftauchenden Ideen umzusetzen. Aber ohne die Studierenden ginge natürlich gar nichts und jeder Jahrgang hat seine Spezialitäten und seine Herausforderungen parat. All dies trägt dazu bei, dass jeder Kongress einmalig wird. Und wir Lehrpersonen lernen jährlich mit den Studierenden mit. Ob dies nun fachlich oder methodisch, gruppendynamisch oder interaktionsbezogen ist. Der Lernprozess hört nie auf.

 

Die Vielfalt der Arbeitstitel ist gerade für einen Aussenstehenden wie mich beeindruckend, wie kommen die Studierenden zu ihren Themen?

Das Ziel dieses Projektes ist, wie erwähnt, dass die Studierenden den Prozess des wissenschaftlich-kritischen Denkens üben und selbst erfahren. Indem sie ausgehend von einer Erfahrung in der Praxis, die immer komplexer als die Theorie ist, herausfinden, welcher Aspekt in der Forschung schon untersucht wurde. Hier lernen die Studierenden das methodisch-forschungsbasierte Vorgehen und die Kriterien dafür anzuwenden. Der nächste Schritt bedeutet dann, dass diese, nun forschungsbasierten Erkenntnisse, wieder zurück in die Praxis gebracht werden. Ansonsten ist Forschung einfach ein Selbstläufer. Dieser Transfer erfolgt über die Posterpräsentationen und die Workshops, in welchen die Studierenden mit ihren Kollegen aus der Praxis, den Berufsbildungsverantwortlichen und anderen Berufsangehörigen in Kontakt treten.

 

Im letzten September wurden an der Diplomfeier die besten Arbeiten ausgezeichnet. Wird das in diesem Herbst auch wieder der Fall sein?

Ja, der Lions Club Preis kann auch in diesem Herbst verliehen werden. Und das schon zum vierten Mal. Der HFPO wie dem Lions Club ist es ein Anliegen, dass der Teamgedanke hervorgehoben wird. Nicht primär die Einzelleistung steht im Vordergrund, da diese jeweils nur möglich ist, weil eine ganze Gruppe dahintersteht. Die Pflege ist ein Teamberuf. Und wenn ich mich so umschaue, welche Herausforderungen wir alle angehen müssen, dann wird deutlich, dass eine Person alleine das nicht bewältigen kann. Und hier kommt eben der Lions Club Preis ins Spiel, welcher für die Studierenden einen zusätzlichen Motivator darstellt. Es ist eine Win-Win-Situation. Denn alle Beteiligten können damit der Öffentlichkeit zeigen, dass hier etwas ganz Spannendes passiert und wir alle daran mitbeteiligt sind.

 

Zum Abschluss: Zwei Tage intensives Präsentieren und Diskutieren brauchen einen Rahmen. Wie gehen Sie als Organisatorin diese Herausforderung jeweils an?

Ohne die tatkräftige und wohlwollende Unterstützung unseres Hausdienstes und ihrer Bereitschaft, flexibel auf die Wünsche und Ideen der Studierenden einzugehen ginge hier nichts. Auch, dass sie während der Workshops zum Beispiel den Apèro organisieren. Ohne diese Hilfe wäre das Erleben des Kongresses und das Ergebnis nicht, was es heute ist. Eine beeindrucke Veranstaltung, von der alle profitieren können.

 

Mit Elisabeth Schreier sprach Christoph Henzmann, Kommunikationsbeauftragter BBZ Olten

 

Legende Bild ScEl:

Teamarbeit im Fokus. Elisabeth Schreier legt grossen Wert auf die gemeinsame Entwicklung von Ideen und Projekten. Studierende und Dozierende stehen in einem regen Austausch.

 

Weitere Bilder HeCh als Ergänzungen